Montag, 20. August 2012

Race Around Austria

Die letzten paar Tage habe ich in St. Georgen im Attergau verbracht, dem heurigen Start- und Zielort des Race Around Austria, in dessen Rahmenprogramm zwei Brevets über 300km am Samstag und 200km am Sonntag stattgefunden haben. Nebenbei hab ich natürlich vor allem mit jenen RAA-Teilnehmern mitgefiebert, welche die Haider Brevets im Frühjahr als Trainingseinheiten nutzen.

Nach meiner Verletzung vor zwei Monaten war mein Ziel, einen der RAA-Brevets zu beenden. Meine Form war zuletzt noch nicht so besonders, also wollte ich über die 200km antreten. Am Freitag unternahm ich noch eine Ausfahrt, um mir den Pass Gschütt anzusehen, den ich noch nicht kannte. Mit dem Heimweg über die Postalm kamen gute 160km zusammen, und ich hatte wieder Spaß am Radfahren. In einem Anfall von Optimismus (oder Wahnsinn?) entschied ich mich am Abend, doch am Samstag zu starten.
Über ein paar steile Hügeln ging es von St. Georgen aus über Oberndorf am Inn nach Bayern, wo Ferdl die erste Kontrollstelle organisierte. 24h-Crack Christian Gammer setzte sich bald darauf ab, und wurde für die verbleibenden 3/4 der Distanz nimmermehr gesehen. Bis zur Kontrollstelle 2 am Pillersee war ich mit Randonneurskollegen Josef Pflügl und dem Linzer Steppenwolf-Tandem unterwegs, es ging bei bestem Wetter und landschaftlich reizvoll von Laufen über Ruhpolding nach Reit im Winkl und bei Kössen zurück nach Österreich. Am Pillersee pausierten Josef und ich ca. eine Minute länger als das Tandem, auch die beiden haben wir dann erst im Ziel wieder gesehen.
Von St. Ulrich über Hochfilzen nach Saalfelden fuhr ich eher locker, denn ab da wartete mit dem etwa 14km langen Anstieg zum Filzensattel ein echter Hammer. Zieht sich die Straße zuerst lange und eher flach bis nach Hinterthal, stellt sich am Talschluss die Straße auf und steigt für die letzten 3km meist deutlich im zweistelligen Prozentbereich. Der obere Teil des Dientener Sattels, der nach einer rasanten Zwischenabfahrt folgte, kam mir mit 8 bis 10% beinahe flach vor. Mit 1370m Seehöhe war schließlich das Dach der Runde erreicht, die folgende Abfahrt nach Bischofshofen verging wie im Flug, auch wenn Spitzengeschwindigkeiten von über 80km/h ein flaues Gefühl in der Magengegend erzeugen - das bin ich nicht mehr gewohnt, und der Sturz sitzt dann doch noch im Hinterkopf. 
Im Salzachtal bis Hallein herrschte stetiger Gegenwind, mit zwei "Tankstopps" waren wir wieder gemütlich unterwegs. Als lästige Steigung erwies sich das Wiestal, aber das lag wohl an der einsetzenden Müdigkeit (auch landschaftlich soll es schön sein: auch dafür hatte ich kein Auge mehr), dafür war das letzte Stück zurück über Mondsee fast ein Heimspiel, weil von etlichen Brevets bekannt. Kurz nach acht waren wir zurück in St. Georgen.

Den 200er hab ich dann ausgelassen, dafür den Zieleinlauf des RAA angesehen. Extrem spannend, nachdem die letzte Nacht für einen Umsturz im Klassement gebracht hatte. Eduard Fuchs blieb unter vier Tagen Fahrzeit, Simon Ruff (Platz 2) und Hans Eisenbraun (Platz 3) unter 100h. Thomas Stindl kam heute morgen als 8. ins Ziel (4 Tage 20 Stunden 15 Minuten). Leider ausgeschieden sind David Misch und Christian Burtscher.

1 Kommentar:

  1. Bericht von Klaus und Emily:
    http://derhinteretrittnix.jimdo.com/2012-1/brevet-st-georgen/

    AntwortenLöschen